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Abschrift 16. März 1819


Die Herzogliche Nassauische Landesregierung


an


den Herzoglich Schulinspektor Pfarrer Schmidt zu Neukirch


Num R. 22061 Die von den Elementarlehrer

zuführenden Schulchronik

betreffend:


Das Aufzeichnen und Aufbewahren der wichtigsten Ereignisse einer jeden Schule oder der Verfertigung einer Schulchronik erscheint als belohnend und nützlich. In derselben werden ohne besondere Bemerkungen die Veränderungen mit den Lehrern und ihre kurze Biographie, die halbjährige Anzahl der Schulkinder nach den Klassen, dem Geschlechte und der Konfession, die Zahl der Neueingetretenen und abgegangenen, die Zeit und Art der Schulprüfung und die Schulfeierlichkeiten, die Veränderungen der Schulinspektoren und des Schullehrerstandes, der Schulbesoldung, der zur Schule gehörigen Grundstücke, das Schulhaus sowie den wichtigsten Ereignissen des Vaterlandes und der Gemeinde welche auf das Schulwesen einen Einfluß haben, kurz aufgezeichnet. Wo mehrere Lehrer angestellt sind, führt jedes mal der älteste die Schulchronik, welche mit nach haben der bekanntesten früheren Geschichte vor der neuen Organisation beginnt. Sie werden für jede Schule ein besonders Buch Schreibpapier auf den zur Anschaffung von Schulbedürfnissen bestimmten Kredit anschaffen und bei ihrer Schulrevision jedesmal nachsehen das diese Schulchronik richtig geführt werden.


Wiesbaden den 14ten August 1819








Abschrift

Die


Herzogliche Nassauische Landes-Regierung


an


den Herzogl. Schulinspektor Herrn


No. Num. Rg 21036


Die nützliche Führung der

Schulchronik durch die

Elementar Schullehrer betreff.


In unserer General vom 14 ten August N. 22061 haben wir Sie ersucht die Einleitung zu daß bei den Elementarschulen jeder Gemeinde eine fortlaufende Chronik geführt werde. Ohne wir auch schon damals im allgemeinen die Gegenstände bezeichneten, welche in die selbe aufgenommen werden müssen, so vernehmen wir doch, daß an mehreren Orten noch Zweifel über die Einrichtung dieser Chroniken obwalten, dadurch sehen wir uns zu folgender näheren Aufklärung veranlaßt.

Die Verfügung, daß ein jeder Schulort mit einer Schulchronik versehen werde, hat zur Absicht, die Nachrichten über Gründung und verbesserte Einrichtung der Schule und was notwendig oder auch nur zufällig damit in Verbindung ist, für die Nachwelt auf zu bewahren.

Damit den Höchsten Edict vom 24 ten März 1817 für die Schulen im Herzogtum Nassau eine neue denkwürdige Epoche begonnen hat, so macht eine treue Beschreibung der Schule wie sie von der neuen in gemäßheit jenes Edict erfolgten Organisation beschaffen war, die Einleitung zur eigentlichen Chronik, welche mit dieser neuen Epoche beginnt. Diese Einleitung wird daher dieNachricht über die erste Gründung der Schule, die Erbauung eines Schulhauses, Anstellung der Lehrer, deren Besoldung u.f.m. so weit sich dergleichen zuverlässige oder auch nur Überlieferungen vorfinden, erhalten. Die zum besten der Schule gemachten Stiftungen und sonstigen Besoldungsstücke die, der Schullehrer genossen, werden angeführt. Die Hauptveränderungen die sich mit den Lehrern, dem Schulhaus, der Besoldung zu tragen, und selbst die merkwürdigen Veränderungen mit und in der Gemeinde werden bemerkt, vorzüglich, wenn sie auf den Zustand der Schule einen bemerkenswerten Einfluß gehabt haben.

Es ist sehr Wünschens wert, daß hierbei die Herren Pfarrer, die Schulheisen, und anders mit den Geschischte der Gemeinde bekannten Männern, vorzüglichdie Ältesten in der Gemeinde, mit Nachrichten diese in den Kirchen- oder Gemeindebüchern, oder in der Tradition finden an Händen gehen. Auch ist eine kurze Beschreibung der neuen Einrichtung des Schulzimmers, dann des Unterrichts mit Anführung der Lehrgegenstände, der Lehrbücher und der Lehtmethode, so wie die Stunden, welche im Sommer und Winter zum Unterricht verwendet worden sind, bei zu fügen und der Erfolg, dieses Unterrichts, nämlich, ob viele oder wenige Kinder neu, sie im 12 ten, 13 ten oder 14 ten Jahr aus der Schule traten, Lesen Schreiben Rechnen, Religion u.f.m. gelernt hatten zu bemerken. Sie wollen durch die Ortsschulvorstände den Schullehrer aufgeben diese Einleitung vorerst zu entwerfen und Ihnen zur Einsicht vorlegen, sodann wenn die Eltern von Ihnen angeordnete Verbesserung, geschehen sind in das Chronikbuch einzutragen. Sollten späterhin noch zuverlässige Nachrichten über den Ursprung oder die früheren Veränderung der Schule entdeckt werden, so werden dieselben mit Anführung der Quelle woraus sie geschöpft sind, in das Jahr aufgenommen, wo sie bekannt geworden sind, da in der Chronik bekanntermaßen jedes Jahr einen eigenen Zeitabschnitt macht Die eigentliche Chronik welche im Jahre 1817 statt gefundene allgemeine Organisation der Schule anfängt, wird die Bildung des Schulbezirks, die Einleitung der Schule (wenn mehrere da sind ) die Zahl der Schulkinder nach den Klassen, dem Geschlecht und der Konfession, die Zahl der neueingetretenen und abgegangenen, den Zustand des Schulhauses vorzüglich das Schulzimmer und dessen neue Einrichtung die neue Anstellung und Besoldung des Lehrers und der Industrielehrerin, die kurze Biographie des Lehrers, dann die Einführung der Lehrbücher, die Zeit und Art der Schulprüfung und Feierlichkeiten, das Urtheil des Schulinspektors über das Resultat der Prüfung, die Veränderung der Schulinspektoren und des Schulvorstandes und überhaupt alles was zum Wesen einer Schule gehört, kurz darstellen.

Die jeweiligen Verbesserungen und Veränderungen werden folglich richtig bemerkt und eingetragen, sowie neue Verordnungen ihrem Hauptinhalt nach und wichtige Amts Vorfälle gleichfalls eingetragen werden. Auch andere wichtige Veränderungen, welche sich in der Gemeinde zugetragen, sind in der Aufnahme der Schulchronik nicht ausgeschlossen.

Sie wollen nun mehr Sorge tragen, damit die Schulchroniken überall anzufangen und genau fortgeführt werden, auch sich bei künftigen Frühlingsprüfungen solche vorlegen lassen.


Wiesbaden 12 ten August 1820




Vorbericht


über die Schule daher wie Sie vor der neuen Organisation beschaffen war, und über die erste Gründung der Schule, der Erbauung eines Schulzimmers, Anstellung der ersten Lehrer, der Besoldung u. f. m.


Von der neuen Organisation des Schulwesens im Herzogtum Nassau gehörte Winnen zu der Kirchspielschule Gemünden, und war derselben von alten Zeiten her zugeteilt gewesen. Daher dann die Kinder von Winnen nach Gemünden in die Schule gehen mußten. Der Schullehrer von Gemünden bezog daher an Schulbesoldung aus Winnen von jedem Kind, welches in die Schule gehen mußte Dreissig Kreuzer an Sold, und einen Karn voll Holz. Wegen Orgelspielen, Vorsingen und Läuten in der Kirche zu Gemünden, bezog der Schullehrer zu Gemünden aus Winnen von jedem Haus welches nur bewohnt wurde eine Mest Hafer und zwei Laib Brot.

Weil nun Winnen eine starke Viertelstunde von Gemünden entlegen ist, und der Weg von Winnen nach Gemünden im Winter wegen des tiefen Schnee, Eises und der großen Gewässer ungangbar ist, so mußten die Kinder im Winter oft viele Wochen lang, die Schule gänzlich entbehren und konnten wegen der ungestümem Winterung und müßlichem Wetter lange Zeit nicht zur Schule gehen. Im Sommer wurde gar keine Schule zu Gemünden gehalten, daher die Kinder wenig lernten. Dieser Umstand und die Gefahr und Sorgen, welche die Eltern zur Winterzeit um ihre Kinder trugen, drängte ihnen den Wunsch ab, sich einen besonderen Schullehrer den Winter über für die Kinder auf ihre eigenen Kosten zu halten. Diejenigen Einwohner nun, welche Kinder zur Schule gehen hatten, accordirten daher für sich und mit Bewilligung des Herrn Pfarrers jedes Jahr auf Martinitag bis Ostern einen Schullehrer um einen Lohn von 6 bis 10 Gulden und die freie Kost. Der Kostumgang des Schullehrers geschah dann nach der Zahl der Schulkinder. Doch wer ein Schulkind hatte, mußte dem Schullehrer einen Tag die Kost geben. Ebenso wurde auch die Schule nach der Zahl der Schulkinder der Reihe nach in den Häusern gehalten, wer ein Kind hatte, mußte die Schule einen Tag, wer zwei Kinder hatte 2 Tage in seinem Hause halten lassen.


Als endlich die Schule stärker wurde und sich die Zahl der Schulkinder vermehrte, so wurde im Juli 1798 eine Stube von 16 Schuh lang und 10 Schuh breit am Backhaus für die Schule zurecht gemacht, worinnen dann ein langer Tisch und 4 Bänke angeschafft wurden. In dieser Stube wurde dann die Schule 25 Jahre gehalten, aber wegen der großen Anzahl der Schulkinder, die sich bis auf 59 vermehrt haben, und diese elementarisch zu unterrichten war diese Stube zu klein und sollte daher noch vergrößert werden. Die Schulzeit dauerte dann von Martini an bis Ostern und im Sommer wurde gar an keine Schule mehr gedacht.

Lehrgegenstände welche gelernt wurden, waren 1 tens Religion, 2 tens Lesen, 3 tens Schreiben und 4 tens Rechnen.

Lehrbücher worin die Kinder lernten, waren 1 tens der Katechismus-Lutheri als Religionsbuch, 2 tens Psalter, neue Testament und die Bibel als Lesebücher.

Die Schulstunden nahmen ihren Anfang und endigten nach Belieben des Schullehrers, wodurch es dann geschah, daß viele Kinder wenn sie aus der Schule entlassen werden sollten, nicht gehörig Lesen, die wenigsten und die Mädchen gar nicht Schreiben und Rechnen gelernt hatten.

Religion hatten sie zwar nach dem Katechismus- Lutheri gelernt, allein weil sie der Lehrer aus demselben ohne alles Gefühl und Verstand hatte auswendig lernen lassen, so hatten sie die Religionswahrheiten blos mit dem Gedächtnis aufgefaßt.

Es wurden mehrentheils jedes Jahr ein neuer Schullehrer für den Winter accordirt. Von den Schullehrern welche von der neuen Organisation als Winterschullehrer hier gestanden haben, sind etliche die noch bekannt sind hier aufgeführt

1 tens Johannes Knorz von Neunkirchen

2 „ Heinrich Fritz von Gräfeneck

3 „ Georg Jacob Küchler von Westerburg

4 „ Georg Michel Horn von Westerburg

5 „ Georg Wilhelm von Westerburg

6 „ Jacob Schmid von Mehrenberg

7 „ Georg Philipp Meuser von Reichenborn stand hier im Jahre 1790

8 „ Johann Wilhelm Knorz von Rückershausen im Jahre 1792

9 „ Johannes Schmidt von Lubach

10 „ Johann Justus Brückel von Reichenborn

11 „ Christian Heimann von Neunkirchen

12 „ Friedrich Schmidt von Reichenborn

13 „ Johannes Gnas von Hüblingen

14 „ Karl Kleinschmidt von Willmenrod

15 „ Friedrich Ferber von Willmenrod

16 „ Christian Loos aus Winnen

17 „ Friedrich Loos aus Winnen

18 „ Johannes Bonn von Reichenborn

19 „ Schullehrer Kunig von Minchholzhausen bei Wetzlar

20 „ Johannes Loos aus Winnen

21 „ Philipp Ferger aus Winnen


Die oben aufgeführten Schullehrer haben von den Jahren 1780 - 1818 nach einander wie sie oben folgen ,dahier als Winter - Schullehrer gestanden. Von denjenigen Schullehrer welche aber vor der Zeit dahier gestanden haben, ist nichts mehr Vorfindlich und kann auch niemand keinen Aufschluß mehr darüber geben.



Im Jahre 1817 wurde das Schulwesen im Herzogtum Nassau ganz neu Organisiert. Und das ganze Herzogtum wurde in Schulinspektionsbezirke eingeteilt. Es wurden für jede Gemeinde welche für sich eine eigene Schule bildete, ein ganz neuer Schulbezirk abgetheilt.

Es wurde für jeden Schulinspektionsbezirk ein Schulinspektor und für jede Schule ein Schulvorstand und eine Industrielehrerin angeordnet.

Die Schulbesoldungen durchs ganze Herzogtum wurden auch nach den Schulbezirken ganz neu reguliert. Und jede Besoldung wurde in barem Geld bestimmt, welches dann die Gemeinde-Rechner zu vier Quartal jährlich aus der Gemeinde Cassa an die Schullehrer bezahlen müssen.

Es mußten in jeder Schule zwei schwarze Wandtafeln und sonstiger Lehr-Aparat als Tabellen, Vorschriften, Zirkeln, Landkarten, Naturgeschichten und eine kleine Sammlung notwendiger Bücher aus der Gemeinde Cassa angekauft werden, worüber dann Schulinstantarium errichtet und fortgeführt wurde.

Zwei mal werden die Kinder im Jahr geprüft, einmal in Frühjahr und einmal im Herbst. Die erste Prüfung im Frühjahr geschieht öffentlich und feierlich in Gegenwart der dazu eingeladenen Eltern unter der Leitung des dabei angeordneten Schulinspektor und Schulvorstand. Jeden Schüler wird dabei Gelegenheit gegeben öffentliche Beweise seines Fleißes abzulegen.

Die Probeschriften und Zeichnungen wurden zur Einsicht aufgelegt und die Strick- und Näharbeiten von jedem Kind selbst vorgezeigt. Die zweite nichtöffentliche Herbstprüfung wird am Ende des Sommerhalbjahres durch Herrn Pfarrer im Beisein des Schulvorstandes vorgenommen.

Die Entlassung der Schüler aus der Schule erfolgt nach der Frühlingsprüfung unter Erteilung eines der Grad ihrer hinreichenden Befähigung und die Dauer des Schulbesuchs ausdrückenden vom Schullehrer ausgefertigten, vom Schulvorstand unterschriebenen und von Herrn Schulinspektor beglaubigten Zeugnis.

Schüler welche aber nach zurückgelegten vierzehnten Jahr noch nicht hinlänglich befähigt erscheinen, müssen noch ein halbes Jahr länger die Schule besuchen und werden dann auf eine ähnliche Weise mit einem ihr notdürftige Befähigung enthaltenen Zeugnis nach der Herbstprüfung entlassen.

Der gewöhnliche Schulunterricht wird in der Regel täglich sechs Stunden, aber am Mittwochs und Samstags aber nur am Vormittag drei Stunden erteilt.

Schulferien sind im ganzen Jahr nur acht Wochen von Herzoglicher Landesregierung bewilligt.



Der erste Herr Schulinspektor welcher über den Schulinspektionsbezirk des Amts Rennerod nach der neuen Organisation des Schulwesens angeordnet wurde, war Herr

Chelius zu Emmerichenhain, welcher aber dieses Amt nur ein Jahr von 1817 bis 1818 als Schulinspektor begleitet.

Unter dem Schulinspektionsbezirk des Amts Rennerod gehörten folgende Kirchspiele

1 tens Emmerichenhain, 2 tens Rennerod, 3 tens Elsoff, 4 tens Neunkirchen, 5 tens Seck,

6 tens Gemünden, 7 tens Willmenrod, 8tens Westerburg. Nach dem Herrn Chelius wurde Herr Pfarrer Schmidt zu Neukirch als Schulinspektor über diesen Inspektionsbezirk im Jahre 1818 angeordnet.

Im Jahr 1818 bey der neuen Organisation des Schulwesens wurde Winnen mit ihrer Schule von der Schule zu Gemünden ganz abgeschieden, und bildete seit dem für sich eine eigene Schule. Die Gemeinde müßte dann dem Schullehrer Jährlich nach der neuen Regulierung Zwei Hundert Gulden an Besoldung aus der Gemeinde Casse bezahlen. Hat aber die Gemeinde ein Schulhaus worinnen der Lehrer die Schule hält, und auch darinnen wohnen kann, so muß der Lehrer von den Zwei Hundert Gulden Besoldung Jährlich zwanzig Gulden Wohnungsvergütung zurück lassen.

Der erste Schullehrer welcher an der neu eingerichteten Elementarschule zu Winnen als Elementarlehrer im Jahre 1818 1 ten October angestellt wurde, war Schullehrer Johann Wilhelm Knorz von Rückershausen, welchem an Schulbesoldung nach der neuen Regulierung von der Landes Regierung zwei Hundert Gulden bestimmt sind, welche ihm dann der Gemeinde Rechner Jährlich zu vier Quartal aus der Gemeinde Casse bezahlen muß.

Der erste Schulvorstand welcher über die Schule zu Winnen im Jahre 1818 angeordnet wurde, war 1 tens Johann Conrad Loos jgr., 2 tens Johann Jakob Hof.

Im Jahr 1819 wurde Katharina Margarethe des Johann Adam Klees Ehefrau dahier aus Winnen als erste Industrielehrerin an der neuen Schule dahier angestellt, und die Schüler Mittwochs und Samstags nachmittags Nähen und Stricken zu lehren, wofür Ihr Jährlich 12 Gulden Besoldung aus der Gemeinde Casse bestimmt sind. Die Industrieschule müssen sowohl Knaben als auch Mädchen besuchen.

Im Jahr 1819 wurde in hiesiger Schule eine schwarze Wandtafel samt einer Lesemaschine zur Lautmethode, sechs Wandfibeln und Deugels als Volksschule angekauft.

Die erste Schulprüfung in hiesiger Schule wurde öffentlich und feierlich in Gegenwart des Herrn Pfarrers Wißmann zu Gemünden und hiesigen Schulvorstand, und der dazu eingeladenen Eltern und verschiedener Schullehrer aus hiesiger Inspektion, durch Herrn Schulinspektor Schmidt zu Neukirch 1819 am 1 ten November dahier in der Schule vorgenommen, wo gegenwärtig 54 Schulkinder waren, dabey waren 34 Knaben und 20 Mädchen Evangel Christlich.



Im Jahr 1820 den 24 ten Febr. ist dieses Buch zur Schul-Chronica an gekauft worden.


Die zweite Schulprüfung in hiesiger Schule wurde öffentlich und feyerlich wie die vorige durch Herrn Schulinspektor Schmidt zu Neukirch am 16 ten Juni dahier in der Schule vorgenommen, wo gegenwärtig 56 Schüler waren, dabey waren 35 Knaben und 21 Mädchen alle evangel. Christlich.

1820 den 25 ten Juni wurde in hiesiger Schule eine Geographie oder Erdbeschreibung von Jakob Brand Pfarrer zu Weißkirchen in der Wetterau, sodann den Leitfaden zur Formen und Größen-Lehre von Wilhelm von Türck Königlichen Preußischen Regierung und Schul-

rat zu Potsdam, und die auf Holz geklebten einzelnen Buchstaben angekauft. Es wurden in die hiesige Schule, Schullieder welche für die Schüler des Herzogtum Nassau bestimmt waren und in Musik gesetzt von Kunz Lehrer an der Stadtschule und Gesanglehrer an Pädagogium zu Wiesbaden eingekauft.


Im Jahr 1821 wurde der zweite Band der Landesherlichen Gesetzsammlung vom Jahr 1816 No , dann Hofmanns Zahlenlehre und Schüßlers Vorlegblätter in hiesiger Schule angekauft.

Die dritte Schulprüfung in hiesiger Schule wurde wie vorige öffentlich und feierlich unter der Leitung des Herrn Schulinspektors Schmidt zu Neukirch 1821 am 5 ten Juni dahier in der Schule vorgenommen wo gegenwärtig 56 Schüler waren, dabey waren 35 Knaben und 21 Mädchen alle evangel. Christlich.

Nach der Frühlingsprüfung sind in hiesiger Schule 5 Kinder neu angekommen und 2 Kinder sind der Schule entlassen worden.

Nach geschehener Prüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit.


Im Jahr 1822 wurde die vierte Schulprüfung in hiesiger Schule, ebenfalls wie die dritte öffentlich und feierlich in Gegenwart des ganzen Schulvorstandes, vieler fremder Schullehrer und sonstiger vieler Menschen durch Herrn Schulinspektor Schmidt zu Neukirch 10 ten März dahier in der Schule vorgenommen, wo gegenwärtig 59 Schüler waren und dabei waren 36 Knaben und 23 Mädchen alle evangel christlich.

Nach der Frühlingsprüfung sind 5 Schüler neu angekommen und 6 Schüler sind der Schule entlassen worden.

Nach geschehener Prüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit.



Im Jahre 1823 wurde die Schulstube dahier um 3 ½ Schuh ober gegen Philipp Krekel Hofgerechtigkeit vergrößert. Es wurden anstatt der Tische und Bänke 10 neuen Subfellien und ein kleiner Tisch vor den Lehrer angeschafft. Es wurden große Fenster im Lehrerzimmer angebracht.


1823 wurde die fünfte Schulprüfung in hiesiger Schule ebenfalls wie die vierte öffentlich und feierlich in gegenwart des ganzen Schulvorstands, vieler fremder Lehrer und sonstiger vieler Menschen, durch Herrn Schulinspektor Schmidt zu Neukirch am 23 ten April dahier in der Schule vorgenommen wo gegenwärtig 59 Schüler waren, und dabey waren 29 Knaben und 30 Mädchen alle evangel. christlich.


Nach der Frühlingsprüfung sind 8 Schüler neu angekommen und 12 Schüler sind der Schule entlassen worden.


Nach geschener Prüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit.



Im Jahr 1824 im Monat Juni wurde Herr Pfarrer Hartmann zu Rennerod über den Schulinspektionsbezirk des Amts Rennerod als Schulinspektor angeordnet.


Johannes Schmidt ältr. wurde an Jakob Hofs Stelle als Schulvorsteher angeordnet.


Maria Katharina des Franz Haine Ehefrau wurde als zweite Industrielehrerin an der Schule daher angestellt.


Es wurde eine Geographie oder Statistik über das Herzogtum Nassau von G.A. Demian aus Mainz für die Schule angekauft.


Den 2 ten Febr. wurde eine allgemeine Weltgeschichte von Jakob Brand, Pfarrer zu Weißkirchen in der Wetterau angekauft.


Die sechste Schulprüfung wurde öffentlich und feyerlich in gegenwart des ganzen Schulvorstandes, vielen fremden Schullehrern und sonstigen vielen Menschen durch Herrn Schulinspektor Schmidt zu Neukirch, dahier in der Schule den 10 ten März vorgenommen, wo gegenwärtig 56 Schulkinder waren, dabey waren 22 Knaben und 34 Mädchen alle evangel. christlich.


Nach geschener Prüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit.


Im Jahr 1824 nach der Frühlings-Pürfung sind 9 Schüler in der Schule neu angekommen und 6 Schüler sind aus der Schule entlassen worden.


Lesebuch der deutschen Sprache für Schulen von K. H. Krause ist in diesem Jahr angekauft worden.



Im Jahr 1825 wurde die siebende Schulprüfung in hiesiger Schule öffentlich und feyerlich in gegenwart des ganzen Schulvorstandes, vielen fremden Schullehrern und sonstigen vielen Menschen durch Herrn Schulinspektor Hartmann zu Rennerod am 26 ten März dahier in der Schule vorgenommen, wo gegenwärtig 59 Schulkinder waren, dabey waren 28 Knaben und 31 Mädchen alle evangel. Christlich.


Nach der Frühlingsprüfung sind 9 Schüler in die Schule neu aufgenommen, und 9 Schüler sind der Schule entlassen worden.


Nach geschehener Prüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit.



Im Jahr 1826 wurde die achte Frühlings Schulprüfung in hiesiger Schule öffentlich und feierlich in gegenwart des ganzen Schulvorstands, vieler fremder Lehrer und sonstiger vieler Menschen, durch Herrn Schulinspektor Hartmann zu Rennerod am 13 ten April dahier in der Schule vorgenommen, wo gegenwärtig 59 Schulkinder waren, dabey waren 27 Knaben und 32 Mädchen alle evangel. christl.


Nach der Frühlingsprüfung sind 6 Schüler in die Schule neu aufgenommen und 8 Schüler sind der Schule entlassen worden.


Der bisherige Schulvorsteher Conrad Loos ist auf sein Ansuchen seines Dienstes entlassen worden, und an diese Stelle ist Friedrich Loos als Schulvorsteher angeordnet worden.


In diesem Achtzehnhundertsechsundzwanzigsten Jahr , ist ein neuer Schulschrank, zum Aufbewahren der Schulbücher angeschafft worden.


Nach geschehener Schulprüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit.



Im Jahre 1827 den 19 ten April wurde die neunte Schulprüfung öffentlich und feierlich in gegenwart des ganzen Schulvorstands, vieler fremder Schullehrer und sonstiger vieler Menschen, durch Herrn Schulinspektor Hartmann zu Rennerod dahier in der Schule gehalten, wo gegenwärtig 57 Schulkinder waren. Dabey waren 26 Knaben und 31 Mädchen alle Evangel, Christlich.


Nach der Frühlings Prüfung sind 8 Schülerin die Schule neu aufgenommen und 8 Schüler sind der Schule entlassen worden.


Nach geschehener Prüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit, über daß jenige, was die Kinder gelernt und gearbeitet hatten.



Im Jahr 1828 wurde Herr Pfarrer Eill zu Höhn Schönberg, über den Schulinspektionsbezirk des Amts Rennerod, als Schulinspektor angeordnet.


Im Jahr 1828 den 30ten April wurde die 10te Schulprüfung öffentlich und feierlich in gegenwart des ganzen Schulvorstands, und sonstiger vieler Menschen, durch Herrn Pfarrer Eill zu Höhn dahier in der Schule gehalten, wo gegenwärtig 56 Schulkinder waren. Dabey waren 24 Knaben und 32 Mädchen, alle Evangel. Christlich.

Nach geschehener Prüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit , über daßjenige was die Kinder gelernt hatten.


Nach der Frühlings Prüfung sind 6 Schüler der Schule entlassen worden, und 5 Schüler in die Schule neu aufgenommen worden.


Im Jahr 1828 wurde der neue Todtenhof auf der Kirchheck angelegt. Die erste Leiche welche auf diesen Todtenhof den 24ten November 1828 beerdigt wurde, war Maria Katharina Wüstin, Ehefrau des Friedrich Jacob Wüst.


Im Jahr 1828 wurden die Giftpflanzen auf 2 Tafeln von Plato für die Schule angekauft.



Im Jahr 1829 den 11ten März wurde die 11te Schulprüfung öffentlich und feyerlich in gegenwart des ganzen Schulvorstand, und sonstiger vieler Menschen, durch Herrn Schulinspektor Herrn Pfarrer Eill zu Höhn, dahier in der Schule gehalten, wo gegenwärtig 55 Schulkinder waren. Dabey waren 29 Knaben und 32 Mädchen alle Evangel.Christlich.


Nach gehaltener Prüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit über daßjenige was die Kinder gelernt hatten.


Nach der Frühlings Prüfung sind 6 Schüler der Schule entlassen worden, und 7 Schüler in die Schule neu aufgenommen worden.


In Jahr 1829 wurde die Charte vom Herzogtum Nassau für die Schule angeschaft.




Im Jahr 1830 den 27 April wurde die 12te Schulprüfung öffentlich und feyerlich in gegenwart mehrerer Schullehrer und dem Schulvorstand, durch Herrn Schulinspektor Bill zu Höhn dahier in der Schule gehalten, wo gegenwärtig 55 Schulkinder waren. Dabey waren 23 Knaben und 32 Mädchen alle Evangel. Christlich.


Nach geschehener Prüfung äußerte Herr Schulinspektor seine Zufriedenheit, über dasjenige was die Kinder gelernt hatten.


Nach der Frühlings Prüfung sind 6 Schüler der Schule entlassen worden, und 8 Kinder in die Schule neu aufgenommen worden.