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1841


Die diesjährige Schulprüfung die 23ste, war am 23sten Februar. Die Schule besteht im Ganzen aus 46 Schülern. Es befanden sich in der

1. Klasse 4 Knaben 6 Mädchen 10 Kinder

2. „ 8 „ 4 „ 12 „

3. „ 7 „ 5 „ 12 „

4. „ 9 „ 3 „ 12 „

28 „ 18 „ 46 „


Davon wurden 5 Schüler, 4 Knaben und 1 Mädchen am 26ten Februar entlassen, und dafür wieder 8 neue, 5 Knaben und 3 Mädchen aufgenommen. Außerdem starb in Laufe des Jahres 1 Knabe, 2 Knaben kamen in die Schule zu Willmenrod u. 1 in die zu Ems.

In die Abendschule kamen 6 Schüler, auch wurde die Sonntagsschule fleißig besucht. Der Lehrer bekam für diese seine besonderen Bemühungen vom vorigen Jahre nach einem Resorigte von Hoher Landes-Regierung als N. Reg. 9847 vom 14ten März d. J. eine Remuneration von 20 Gulden, die ihm auch Inventur ausbezahlt wurden. In diesem Jahre erhielt er ebenfalls für seine Bemühungen in der Sonntags- und Abendschule 20 fg Remuneration aus der Landes Steuerkasse.

Am 24ten Juli wurde von hiesiger Schuljugend der Geburtstag unseres Landesvaters auch wieder festlich begangen.

1842


Die 24ste Schulprüfung hierselbst war am 16ten März d.J. Im Ganzen zählt die Schule 45 Kinder, von diesen befanden sich in der

I. Klasse 8 Knaben 3 Mädchen zusammen 11 Kinder

II. „ 4 „ 6 „ 10 „

III. „ 7 „ 6 13 „

IV. „ 7 „ 4 11 „

Summa: 26 Knaben 19 Mädchen 45 Kinder


Sechs von ihnen, 4 Knaben und 2 Mädchen, wurden am 17ten März aus der Schule entlassen, neu hinzu kamen dafür wieder 7 Schüler, 4 Knaben und 3 Mädchen. Auch die 2 Knaben, welche im vorigen Jahr in die Schule zu Willmenrod aufgenommen wurden, sind seit dem Anfang April wieder in hiesiger Schule. Die Sonntags- und Abendschule wurde in diesem Jahre von 22 Schülern besucht, und zwar von 9 männlichen u. 13 weibl. Geschlechts, jedoch kamen die Letzteren blos an Sonntagen. Der Lehrer erhielt für seine Bemühung aus der Landessteuer-Kasse 10 fg Remuneration.


Wie im vorigen Jahre, so ward auch in diesen Jahre der Geburtstag Sr. Durchlaucht des Herzogs, von der Schuljugend wieder festlich begangen, nur mit dem Unterschiede, daß auch die Sonntags- und Abendschüler daran theil nahmen.


Ich muß hier noch bemerken, daß das Jahr 1842 besonders merkwürdig war. Nach einem mäßig kalten aber schneereichen Winter erfolgte nach schnellem Tauwetter ein schönes Frühjahr und diesem ein anhaltend trockener heißer Sommer. Die Hitze stieg im Monat August bis an 30 Grad. Quellen und Bäche versiegten, die Pflanzen wurden im Wachstum gehemmt und fingen an zu verdorren, allenthalben trat Mangel an Viehfutter ein und schon im August hatten Wälder, Wiesen und Felder ein herbstliches Ansehen. Erst im September fiel fruchtbares Regenwetter ein, wodurch wieder Alles neu belebt wurde. Die Bewohner des Westerwaldes hatten im Vergleich gegen andere nahe und entfernte Gegenden noch Ursache zufrieden zu sein, da ihre Ernte gerade keine schlechte war. Nachteiligen Einfluß hatte die Witterung in diesen Jahr, aber auch auf die Gesundheit der Menschen, sowie des Viehes, und Winnen wurde in dieser Hinsicht hart mitgenommen. Im Nachsommer brach hier die Nervenkrankheit aus, an welcher viele starben und unter solchen bis jetzt ( März 1843 )- 6 Schulkinder, 4 Knaben u. 2 Mädchen und 3 Abendschüler - Außer den Gesagten war das Jahr 1842 noch an verschiedenen anderen, aber leider mißlichen Ereignissen reich. Viele Städte ( unter denen Hamburg ) Marktflecken und Dörfer, selbst Wälder wurden ein Raub der Flammen. Auch in unserem Land hatten mehrere Ortschaften und unter solchen hier in der Nähe Stahlhofen dieses traurige Schicksal. Überhaupt las man in den Zeitungen von Unglücken mancherlei Art nur zu viel.











1843


In diesem Jahr war die Schulprüfung am 23sten März. Die Schule zählt im Ganzen 42 Kinder, alle evangelisch christl. Religion, in der

I. Klasse 8 Knaben 6 Mädchen zusammen 14 Schüler

II. „ 4 „ 5 „ 9 „

III: „ 6 „ 3 „ 9 „

IV. „ 6 „ 4 „ 10 „

Summa 24 Knaben 18 Mädchen 42 Schüler


Sechs von diesen, 4 Knaben und 2 Mädchen wurden am 26sten März aus der Schule entlassen und dafür gleich wieder 6 neue, 3 Knaben und 3 Mädchen aufgenommen. Die Abendschule war von 8 Schülern besucht worden und die Sonntagsschule von 18. Der Lehrer erhielt für seine Bemühungen in derselben aus der Landessteuer-Kasse eine Remuneration von 25 Gulden.




1844


Die diesjährige Schulprüfung war am 20sten März. Die Schule bestand im Ganzen aus 41 Schülern, alle evangelisch christlicher Religion.

In der I. Klasse 6 Knaben 7 Mädchen zus. 13 Kinder

II. „ 8 „ 3 „ 11 „

III. „ 4 „ 4 „ 8 „

IV. „ 5 „ 4 „ 9 „

Summa 23 Knaben 18 Mädchen 41 Schüler


Fünf von denselben, 3 Knaben u. 2 Mädchen wurden am 1sten April aus der Schule entlassen und gleich wurden dafür aufgenommen 7 Knaben und 7 Mädchen zusammen 14 Kinder.

Die Abendschule wurde besucht von 12 Schülern u. die Sonntagsschule von 20. Der Lehrer erhielt auch in diesem Jahr für seine Bemühung in derselben aus der Landessteuer-Kasse eine Remuneration von 25 Gulden.

















1845


In diesem Jahr war die Schulprüfung am 5ten März. Die Schule wurde am Schlusse des Schuljahres 1844/45 von 50 Kindern besucht, sämtlich ev. christl. Religion.

In der I. Klasse waren 10 Knaben 10 Mädchen zus. 20 Schüler

II. „ 8 „ 6 „ 14 „

III. „ 4 „ 4 „ 8 „

IV. „ 5 „ 3 „ 8 „

Summa: 27 Knaben 23 Mädchen 50 Schüler


Von diesen wurden am 10ten März 6 entlassen, nämlich 4 Knaben und 2 Mädchen. Dafür kamen wieder 9 neue Schüler in die Schule und zwar 2 Knaben und 7 Mädchen. - Abendschüler waren dreizehn u. Sonntagsschüler achtzehn.

Mit dem 1ten April d.J. wurde der Lehrvicar Pfeiffer von hier versetzt nach Limburg als evangelischer Lehrer und Organist.


Philipp Ferger aus Wengenroth, Nachfolger des Herrn Lehrer Pfeiffer wurde von Hoher Landesregierung als Lehrvicar an die hiesige Schule berufen mit einem jährlichen Gehalt von 150 Gulden.

Ich wurde geboren am 10. Oktober 1824 zu Wengenroth, besuchte 8 Jahre lang die dortige Schule und wurde im Frühjahr 1838 aus derselben entlassen. Den 24. Mai 1842 wurde ich nach vorhergegangener Prüfung in das Schullehrer - Seminar zu Idstein aufgenommen, nach einem dreijährigen Lehrkursus den 1. April 1845 aus derselben entlassen und von Hoher Landesregierung mit dem 1. Mai an die hiesige Elementarschule decretmäßig als Lehrvicar angestellt.




1846


Die diesjährige Schulprüfung war am 18. März. Im Ganzen zählte die Schule 53 Kinder, alle evangelische christl. Religion.

In der I. Klasse waren 9 Knaben 12 Mädchen zus. 21 Schüler

II. „ 6 „ 9 „ 15 „

III. „ 8 „ 3 „ 11 „

IV. „ 2 „ 4 „ 6 „

Summa 25 28 53


Von diesen wurden 2, nämlich 1 Knabe und 1 Mädchen den 1. April aus der Schule entlassen und gleich wieder dafür aufgenommen 5 Knaben und 3 Mädchen, zusammen 8.

Die Abendschule wurde besucht von 12 und die Sonntagsschule von 17 Schülern. Für seine Bemühung in derselben erhielt der Lehrer eine Remuneration von 15 Gulden.



1847


In diesem Jahr war die Prüfung am 5. März. Die Schülerzahl war 59, alle evangelisch christl. Religion.

I. Klasse 11 Knaben 13 Mädchen zus. 24

II. „ 7 „ 8 „ „ 15

III: „ 7 „ 6 „ „ 13

IV. „ 4 „ 3 „ „ 7

Su. 29 „ 30 „ „ 59


Davon wurden entlassen 5, nämlich 1 Knaben und 4 Mädchen; aufgenommen wurden 12, nämlich 7 Knaben und 5 Mädchen.

Friedrich August Sohn, Nachfolger des Herrn Lehrvicars Ferger wurde am 1ten Dezember 1847 von Hoher Landesregierung zur Versehung der erledigten Schule zu Winnen bestimmt. Derselbe wurde geboren am 17. September 1828 zu Eisenroth. Nachdem er vom 6. bis 14ten Lebensjahr die Elementarschule in seinem Geburtsorte besucht hatte, wurde er confirmirt, setzte aber den Besuch der Elementarschule noch zwei Jahre lang fort, bis er im Frühjahr 1845 nach bestandener Coniursprüfung in das Seminar zu Idstein aufgenommen wurde. Noch vor Beendigung des dreijährigen Cursus wurde er am 20. November 1847 vom Seminar abberufen mit der Weisung, sich bis zum 1. Dezember nach Winnen zu begeben, um hier die Schule einst weilen zu versehen. Damit er unter die Zahl der geprüften Schulkanditen aufgenommen werden könne, blieb natürlich ihm vorbehalten, der vorschriftsmäßigen Frühlingsprüfung 1848 beizuwohnen.



1848


Die Schulprüfung wurde in diesem Jahre am 29sten Februar gehalten. Die Schülerzahl betrug in der

Iten Klasse 12 Knaben u. 12 Mädchen zus. 24

IIten „ 9 „ 8 „ 17

IIIten „ 5 „ 9 „ 14

IVten „ 9 „ 1 „ 10

Sa. 35 Knaben 30 Mädchen zus. 65 Schüler ev. Conf.

Von diesen wurden am 1ten März 3 Knaben entlassen, und dafür an demselben Tage 10 Schüler , nämlich 8 Knaben u. 2 Mädchen aufgenommen.

Die Abendschule wurde von 6 Schülern und die Sonntagsschule von 24 Schülern besucht.


Am 1. Mai dieses Jahres wurde der obengenannte zur einstweiligen Versehung der hiesigen Schule bestimmt. Fr. A. Sohn von Hoher Landesregierung die Lehrvicarstelle dahier in provisorischer Eigenschaft übertragen mit einem jährlichen Gehalt von 150 Gulden.

Am 4ten März, diesem ewig denkwürdigen Tage, brach in Wiesbaden die Revolution aus, wobei seine Durchlaucht der Herzog die bekannten neuen Forderungen seinen Unterthanen bewilligte. Wie ein Feuer, das immer mehr um sich greift, so drang auch die Revolution immer weiter. Schon zeigte sie ihre Spuren in den benachbarten Gemeinden, da konnte sie natürlich auch in hiesigen Dorfe nicht zurückgehalten werden. Das Beispiel der umliegenden Ortschaften nachahmend, suchte man seine nächsten, nicht sehr beliebte Obrigkeit zu entkräften. Dies geschah am 9ten Abends 7 Uhr. Die diesem Ait vorliegenden Ursachen kann, und die dabei vorgefallenen Roheiten will der Chronist nicht angeben, erstern, da er dieselben leider nicht weiß, letzteren, weil er nicht gern Samen der Zwietracht streuen mag. Nachdem nun wie angedeutet, Schultheiß Fr. Loos außer Wirksamkeit gesetzt, wurde die Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten dem Schöffen Schönberger übertragen, welcher jedoch seines Alters wegen dieses Dienstes bald wieder entledigt zu sein wünschte. Es wurde daher am 5ten April d.J. zur Wahl eines Schultheißereiverwalters geschritten, welche Schöffe Ch. Loos traf. So hatten sich dann in kurzer Zeit die Verhältnisse in hiesiger Gemeinde anders gestaltet, zum Besten oder Nichtbesten, das möge die Erfahrung lehren. Nur soviel ist gewiß, daß die Revolution nicht lauter gute Früchte brachte. Es entstand eine unglückliche Spannung im Ort, die sonst so friedlich und in Eintracht lebende Gemeinde wurde auf einmal entzweit, woraus man auf eine glückliche Zukunft zu schließen nicht berechtigt war.

Eine der nächsten Folgen der Revolution war die Aufhebung der Strickschule. Man suchte nämlich der Gemeindekasse dadurch Erleichterung zu verschaffen, obgleich der Besold der Industrielehrerin kaum 8 Gulden betrug.

Auf solche Weise suchten alle Theile des Staates ihre Lage zu verbessern. Da regte sich auch unter den Lehrern der Wunsch nach Reorganisation des Schulwesens und Verbesserung ihrer Lage. Man trat öffentlich und frei mit seinen gerechten Wünschen auf, hielt Lehrerversammlungen in allen Theilen des Vaterlandes ab, wozu sich ein lebhaftes Interesse bei den Lehrern zeigte. Wie zahlreich wurde z. B. die Versammlung zu Oranienstein besucht, wo die bekannten Ansichten der Volkslehrer zu Tage gefördert wurden ! Welche Theilnahme erweckte nicht die Berufung deutscher Lehrer nach Eisenach. So könnte man noch viele Gelegenheiten angeben, wo sich der rege Sinn der Lehrer nach Hebung ihres Standes und somit der ganzen Volksbildung kund that. Nur schade, daß man ihre Verbesserungsvorschläge gar häufig entweder aus Unwissenheit oder aus Bosheit für nichtig erkannte und ihnen die Ausführbarkeit absprach. Wer denkt hier nicht an die später abgeänderten § 18 der Grundrechte, welcher die Wahl der Lehrer von der Gemeinde, also gerade das Gegentheil von dem aussprach, was die Lehrer wünschten ?.Am erkenntlichsten zeigten sich unsere Landstände. Sie erkannten wenigstens an, welche Verdienste der Lehrer hat und wie schlecht seine Stellung ist. Dies zeigt sich darin, daß sie die bedeutende Summe von 25000 Gulden zur Verteilung unter die Lehrer bewilligte. Sie erwarben sich dadurch den Dank und das Vertrauen sämtlicher Lehrer, selbst derjenigen, die nach dem von Hoher Regierung gegebenen sonderbaren Prinzip von der Vertheilung ausgeschlossen wurden. Zu Ende dieses Jahres ließ sich denn auch Hohe Landesregierung nach langen Bitten veranlaßt finden, ein Comission aus Lehrern bestehend zu ernennen, welche die neue Schulordnung zu entwerfen hatte.


Es mußte gerade das von Hoher Landesregierung befolgte Prinzip der Verteilung, welches auf die Vermögensverhältnisse der Lehrer Rücksicht nahm, als ein gerechtes und billiges erscheinen.

Der letzte Absatz wurde von Herrn Schul-Inspektor Dickmann angefügt.










1849


Am 16ten März dieses Jahres wurde die Prüfung abgehalten. Die Schülerzahl betrug in der

IV: Klasse 6 Knaben u. 2 Mädchen zus. 8 Schüler

III. „ 9 „ 12 „ „ 21 „

II. „ 9 „ 8 „ „ 17 „

I. „ 10 „ 15 „ „ 25 „

Zusammen 34 Knaben 37 Mädchen „ 71 Schüler sämtlich ev.chr.

Hiervon wurden 7 Schüler, nämlich 5 Knaben und 2 Mädchen entlassen, und dafür 11, worunter 7 Knaben und 4 Mädchen , aufgenommen.

Die neue Schulordnung ließ in diesem Jahre vergebens auf sich warten. Was die oben erwähnte Commission zu Tage fördert, wurde den Lehrern zur Begutachtung hingegeben und obgleich sie sich größten Theils damit einverstanden erklärten, weil sie zu einer vielleicht gewünschten Verzögerung der guten Sache keine Veranlassung geben wollten, so wurde der Entwurf doch ad acta gelegt.

Auch wurden diesmal nicht wie im vorigen Jahre 25000 Gulden, sondern nach alter Manier nur 10000 Gulden zur Unterstützung bedürftiger Lehrer verwilligt. Schreiber dieses erhielt die beträchtliche Summe von 12 Gulden.

Anm:

Der Verfasser scheint die Verbesserungen welche eingetreten sind, nicht kennen zu wollen. Diese ironische Undankbarkeit wird einer größeren Berücksichtigung unwürdig werden.

Dickmann, Schulinspektor


1850


Im Februar d.J., den 20sten war Schulprüfung. Die Schülerzahl betrug in der

4ten Klasse 5 Knaben und 7 Mädchen zus. 12 Schüler

3ten „ 9 „ 8 „ „ 17 „

2ten „ 12 „ 9 „ „ 21 „

1ten „ 10 „ 11 „ „ 21 „

Zusammen 36 Knaben 35 Mädchen „ 71 Schüler

Entlassen wurden 6 Schüler, nämlich 3 Knaben und 3 Mädchen, dagegen aufgenommen 7 Kinder, 5 männlichen und 2 weiblichen Geschlechts. 4 Schüler waren im Laufe des verflossenen Schuljahres mit Tod abgegangen.

Zum März d. J. wurde Lehrvicar Sohn definitiv angestellt.

Karl Hehner aus Nastätten folgte Herrn Lehrer Sohn als Lehrvicar an hiesige Schule nach. Derselbe wurde am 16ten Februar 1829 zu Nastätten geboren, nachdem er daselbst die Elementarschule 8 Jahre lang besucht hatte, kam er nach vorhergegangener Prüfung an das Herzogliche Schullehrer-Seminar in Idstein, von welchem er im Frühjahr 1850 entlassen wurde. Mit dem 1ten Juni desselben Jahres wurde ihm die Lehrgehilfen-Stelle zu Miehlen Amts Nastätten zur Versehung, und mit dem 1ten Oktober die Lehrvicar-Stelle dahier provisorisch übertragen.

Von Hoher Landesregierung wurde bestimmt, daß vom 1ten Januar 1851 an die Lehrer ihre Besoldung nicht mehr wie bis dahin aus der Gemeindekasse, sondern von der Herzgl. Rezegturen zu empfangen haben. Für die Real- und Elementarlehrer welche pensionirt

sind, so wurde ein Pensionsfond gebildet, wozu alle Gemeinden beizutragen haben. Die Beiträge der einzelnen Gemeinden werden nach einem Steuerfuß bestimmt. Diese Pensionsbeiträge der einzelnen Gemeinden wurden von den Rezepturen erhoben und am Schlusse eines jeden Quartals an die Pensionäre ausgezahlt.