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Komplette Chronik (Lange Ladezeiten)
Dorfgeschichte
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1940/41


Der Anfang Sept. 1939 begonnene Krieg warf auch seine Schatten auf unser Dorf. Außer den jüngeren Jahrgängen, die bereits beim Militär waren, wurden nun auch ältere Jahrgänge (1897) eingezogen. Viele Frauen standen nun mit ihren Kindern allein der landwirtschaftlichen Arbeit gegenüber. Die Schularbeit litt sehr, da die Kinder viel daheim helfen mußten, und mir in Gemünden die Vertretung des eingezogenen Lehrers Nichtweis übertragen worden war.


An Ostern fand eine Handarbeitsausstellung statt, die rege von der Dorfbevölkerung besucht wurde.


Die Schulaufnahme der Neulinge wurde auf den 1. Sept. jeden Jahres verlegt, während die Schulentlassungen, für die Jahrgänge, die an Ostern aufgenommen wurden, an Ostern stattfinden.


Entlassen wurden : 1 Knaben und 1 Mädchen

Aufgenommen wurden : 4 Knaben und 1 Mädchen

Schülerzahl : 29

Winnen, den 28. April 1941 W. Forschner


1941/42


Immer mehr wird die Arbeit in der Schule vom Kriege beeinflußt. (Sammlungen : Heilkräuter, Altpapier, Alteisen, Wolle ) Die einklassige Volksschule wird davon in ihrer Arbeit am meisten betroffen. So ist es wohl erklärlich, daß die Berufsberatungen bei den Arbeitsämtern über den Bildungsstand der Schulentlassenen,. hauptsächlich der aus den einklassigen Schulen klagen.


Zu Ostern fand eine Handarbeitsausstellung statt.


Entlassen wurden : 3 Knaben und 3 Mädchen

Aufgenommen : 3 Knaben

Schülerzahl : 32


Winnen, den 10. Sept. 1942 W. Forschner


1942/43

Durch immer mehr Einberufungen zum Militär leiden die Schulen Not, denn die bisher noch nicht eingezogenen Kollegen werden immer mehr zu Vertretungen herangezogen.

Im Januar 1943 erhielt ich die Benachrichtigung, daß ich mit meiner baldigen Einberufung zu rechnen habe. Im Februar bekam ich dann meinen Stellungsbefehl zum 28.2.43 nach Kaiserslautern zur 12. Kraftfahr - Ersatz - Abt.

Hoffentlich ist es mir vergönnt, gesund wieder nach hier zurückzukehren.

Winnen, den 25. Februar 1943


W. Forschner

1946/47


Am 1. Juli 1947 wurde mir die hiesige Stelle übertragen. Bevor ich aber von mir und meiner persönlichen wie beruflichen Laufbahn berichten werde, muß ich weit ausholen um die Lücke zu schließen, welche seit den letzten Aufzeichnungen meines Vorgängers bis auf den heutigen Tage entstanden ist.


1943/44 : Die Schule wird von Herrn Lehrer Rudolf, Halbs vertreten.

1944/45 : An den vertretungsfreien Tagen unterrichtete die Lehrersfrau, Frau Forschner.


Am 8. Mai 1945 ist der zweite Weltkrieg beendet. Deutschland ist der Unterlegene. Russische, englische, amerikanische und französische Truppen haben Deutschland besetzt und in 4 Besatzungszonen eingeteilt. Unsere Heimat, der Westerwald, steht unter französischer Militärregierung.

Die Schule ist vorerst (1945) geschlossen. Dann wird zeitweise vertreten : Lehrer Adloff, Frau Nick, Frl. Dalitz und der Schulhelfer Schweitzer. Der Bildungsstand der Kinder geht immer mehr zurück. Die Vertretungen sind öfter kurzfristig und werden unterbrochen. Der Bürgermeister und die Gemeindeverwaltung tut alles um einen festen Lehrer wieder zu bekommen. So kam ich am 1. Juli 1947 nach hier und fand eine teilweise verwahrloste und vernachlässigte Jugend vor. Ich stellte mir sofort das erste Ziel : diese Jugend so schnell wie möglich wieder zurückzuführen.


Entlassen wurden am 31.8.1947

1 Mädchen und 1 Knabe


Winnen, den 31,8,1947

Albert Nold



Schuljahr 1947/1948


Es wurden aufgenommen am 1.9.1947 1 Mädchen und 3 Knaben


Der Unterricht im Winterhalbjahr verlief ohne Störung. An Weihnachten veranstaltete die Schule mit der Dorfbevölkerung eine Weihnachtsfeier im Saale Schmidt. Wir spielten

„ Das deutsche Märchenbuch „

Im Sommer beteiligten wir uns erstmalig nach dem Kriege an einem Sportfest in Pottum, wo die Kinder schöne Preise errangen.


Entlassen wurden am 31.8.1948

1 Mädchen und 3 Knaben.


Winnen, den 31.8.1948

Albert Nold







Schuljahr 1948/1949


Aufgenommen wurden : 1 Mädchen und 3 Knaben.

Erstmalig fand am ersten Schultag in unserer Kirche ein Schulanfängergottesdienst statt. Die Eltern waren eingeladen. Es wurden auch wieder Brezel verteilt. Zur neuen Handarbeitslehrerin wurde Frau Lisa Baganz von hier gewählt. Weiter wurde ein Elternbeirat gewählt :

Vorsitzender : Heinrich Schönberger, Mitglieder : Walter Ferger, Hanna Schmidt

Zu Weihnachten wurde wieder eine Feier bei Willi Schmidt veranstaltet.

Es wurde gespielt „ Der Liebe Erdenfahrt „ und „ Der ewige Stern „

Zum neuen Kreisschulrat wurde Herr Hauptlehrer Doll berufen.

Der neue Pfarrer kommt aus Schlesien, Herr Feierabend.

Krankheiten traten im Winterhalbjahr nicht auf. Im Schulsaal befindet sich ein Klavier, das der hiesige Gesangverein sich anschaffte, und das dem Lehrer im Unterricht zur Verfügung steht.

Im Sommer 1949 machten wir erstmalig eine Omnibusfahrt an den Rhein. Auch Mütter und Väter fuhren mit. Herr Lehrer i. R. Scherf, der seit 1948 hier wieder wohnt, fuhr mit uns.

Strecke : Winnen - Limburg - Ahrtal - Schwalbach - Wispertal - Lorch - Kaub - Loreley - Braubach - Bad-Ems - Gelbachtal - Montabaur - Winnen.

Entlassen wurden : 1 Mädchen und 3 Knaben.

Am Sportfest der Schuljugend nahmen wir erfolgreich Anteil.

Schülerzahl : 45 Kinder

Winnen, den 31.8. 1949

Albert Nold Lehrer




Schuljahr 1949/50


Aufgenommen wurde in diesem Herbst niemand, da die Neuaufnahme wieder wie in früherer Zeit, am 1. April erfolgen soll. So liefen wir ohne 1. Schuljahr und verlebten einen milden Winter. Am 31.3.1950 endete das kurze Schuljahr, ohne Entlassungen, jedoch mit einer Aufnahme : 4 Mädchen und 6 Knaben kommen erstmalig wieder am 1. April zur Schule. Das 8. Schuljahr wird erst am 1. April 1951 entlassen. Dadurch will man die große Berufsnot der Jugend steuern.

Zu Weihnachten spielten wir das Märchen „ Die Flöte des Heiligen Nikolaus „

Am 1. Advent machten wir für die Gemeinde im Schulsaal eine Adventsfeier.

Am 30.3. veranstalteten wir einen Elternabend. Monatlich hielt der Lehrer eine Elternversammlung statt. Auch eine Goethe-Feier wurde am Tage des 200. Geburtstages veranstaltet.

Die Schülerzahl beträgt 52 Kinder


Winnen, den 31.3.1950


Albert Nold, Lehrer