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Dorfgeschichte
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Die Dorfgeschichte

1. Vorgeschichte

Direkte geschichtliche Zeugen sind in der Umgebung unseres Dorfes nicht mehr klar zu erkennen.
Die Leute sprechen heute wohl noch von einer „STUHLHECK„ und von der „LANGEN UND WEISSEN MAUER„, deren Wallerhöhung auch heute noch in unserem Wald nach Pottum zu gut zu erkennen ist. Ein Symbolischer Zeuge geschichtlicher Vergangenheit ist der heutige Ausdruck noch - DER WINNER KUCKUCK -.

Die heutigen Einwohner betrachten diesen Titel als Schimpfwort, hingegen wissen sie scheinbar nicht, daß sie in dieser Bezeichnung eine Ehrenhaftigkeit erblicken müßten, denn war es bestimmt einmal eine Ehre für das Dorf, - den Kuckuck der Gerichtsbarkeit - von Gehöft zu Gehöft tragen zu dürfen. Der Kuckuck war nämlich das Wotanszeichen der Gerichtsbarkeit. So hatten die Vorfahren Winnens die Aufgabe, den Gerichtstag durch den Kuckuck an die „STUHLHECK„, wo der Gerichtsstuhl stand, einzuberufen.

Vorgeschichtliche Funde wurden hier noch keine gemacht oder, sie sind nicht mehr bekannt.

2. Frühgeschichte

Bis 800 nach Christus: War der Westerwald zur Germanenzeit nur spärlich bewohnt, so waren in unserer Gegend doch schon einzelne Siedlungen in geschützten Lagen zu finden. So auch am „Helgen - Born“ - heiligen Born -, einer Quelle, die auch bei strengstem Frost nicht zufror, südlich des heutigen Dorfes. Dort hatte der Vorfahr, geschützt gegen rauhe Winde von Nord, West und Ost. - nur nach Süden offen - aus Baumstämmen des nahen Waldes, der ihm auch das Wild zur Jagd bot, sein Haus gezimmert. Sein Vieh trieb er auf die nördlich gelegene Wiese, die vom „ Kaulbach „ durchflossen ist. Stand sein Haus am Lauternberg, so waren hier unten Unterkunftsräume für das Vieh, der „Lauternhof“ und der „ Gehanshof „ = Johannishof - Sommerhof.. Vermutlich wird ihm der „ Brotschrank „ (Gemarkungsbezeichnung) das nötige Getreide geliefert haben. Daß hier der Germanische Stamm der Chatten gelebt haben soll, läßt sich darauf zurückschließen, daß die bekannten +Katzensteine +, ehemalige Opferstätte der Germanen von dem Stammesnamen der Chatten abgeleitet wird. Der Name Winnen ließe sich auf den keltischen Stamm der „Wenden „ zurückführen, die von den Germanen gen Westen zurückgedrängt wurden. Ein Überrest verblieb hier als Siedler. Man nannte sie die Wenden, später Winden, woraus sich der heutige Ortsname Winnen entwickelte. Es ist eine Sprachformulierung und Veränderung, wie man sie viel in der Heimatgeschichte im Westerwald antrifft. In der damaligen Besiedlung, hier war das Land Allgemeingut der Siedler, alle waren sie freie Bauern und trugen selbst ihre Waffen, um das Eigentum gegen jeden Übergriff zu beschützen. Römischer Einfluß ist hier weniger festzustellen, weil das Walddorf hier oben in der Bergesmulde weniger mit der fremden Besatzung in Berührung kam, auch war es mit einer Mauer gegen die Römer abgeschirmt.